Mittwoch, 9. November 2005

...

Katzen kratzen,
Spatzen kotzen,
Fratzen schmatzen,
Fotzen platzen.

Dienstag, 4. Oktober 2005

Zum Abschied saulaut Servus!

Tensfelder hier. Starker Tobak, dieser Schwachsinn hier. Der Kollege Burnaud hat sich mit seiner jüngst ihm angetrauten Cha Cha Cha aus dem Staube, in dem er vor mir erknien sollte, gemacht und der Konsul ist wohl am Oktoberfest eingeschlafen und mit den Zelten abgebaut und weggeräumt worden, während dieser Halmgribsson offensichtlich schon vor Monaten das Brotzeitliche gesegnet hat. Unzuverlässige Hammel sind das. Ich bin ja auch nicht blöd und spiel hier den einzigen Wirren aller Bezirksämter. Die werden schon sehen, was sie von der Ausbüchserei haben, denn wenn sie zurückkommen, ist der Tensfelder weg, futsch, pfiade, habe D'Ehre. Leckts mich doch alle kreuz und quer am Abend. Servus.

Mittwoch, 21. September 2005

Analog für'n Arsch

Altphilologe Tensfelder legt an. Und es zwar darauf, dass endlich Schluss ist mit diesem versaubeutelten Analogwahn. Seid's froh, dass die Sachen jetzt digital krachen und flennt's nicht andauernd den Kassetten, den Vauhaessen, dem SM 58, den Bandsalaten und den Rechenschiebern hin und her, äh hinterher. Es seid's doch eine Bande von Windeiern, wenn ich des mal sagen darf. Ich zieh mir selbst meinen Frühstückstoast digital getoastet rein und wenn ich mir ein Bier bestell, dann mach ich des über Amazon. Windelweich hau ich euch noch, ihr Rückschrittsgläubigen. Mensch, bin ich sauer.

Dienstag, 13. September 2005

Ein Schwarm heller Ideen

Musooon. Der Schlaf bemächtigt sich meiner wie Tante Mai sich ihrer Lieblingsband nach 12 Bier. Ich gleite in die Zwischenwelt zwischen Rast und Los und ehe ich mich versehe, finde ich mich in einer kalamitär sinnlichen Traumstube wieder:

An Bord der MS Office gleite ich als unbedeutender Mauszeiger auf einen bulligen Ordner zu, auf dem "Security" steht. In wenigen Sekunden wird er mich einlassen und ich erlange Zugriff auf die geheimsten Fantasien von Fons Tensfelder. Der Ordner kommandiert mich an seinen Unterordner "Pink Pantyhose" ab und ich finde Gefallen an meinem Traum und bohre meine Zeigerspitze tief in das erste Jpg. Später verlustiere ich mich im Videoarchiv von Herrn Tensfelder, wo sich so illustre Kreaturen wie die Nylon-Nancy und Hosanna dazu gesellen.

Als ich wieder aufwache bin ich ganz allein, aber irgendwie vollauf zufrieden. Maszschamba.

Sonntag, 11. September 2005

L'amour

Es knirscht laut und krümelt wie wild im Getriebe
Der ständig vergebenen Suche nach Liebe.
Die Realität fliegt abrupt in die Speichen
Des Traums anstatt sich hinterrücks anzuschleichen
Und sticht Dir mit Nadeln aus reinem Perlmutt
Auch die süßesten Träume von Nähe kaputt.

Mittwoch, 7. September 2005

Arriviert bis zum Anschlag

Neulich fragt mich doch eine liebe Bekannte, ob ich verheiratet wär. "Verheiratet?!", entgegne ich entgeistert. "Ich?".

Ich alter Brezentrager verheiratet? Ja, die Zenz möcht ich mal sehen, die jemanden heiraten will, der mit siebenundvierzig immer noch nicht zum Establishment gehört. Mei, alle sind's so sauarriviert mittlerweile. Es macht mir einfach keine rechte Freud, dieses Eigenheimsparen. Ich hau des Pulver raus für Schwarzpulver und Schwarzer Krauser und wenn's grad passt für einen Schwarzen Afghanen.

Im Vertrauen, liebe Leser: In den Doppelstunden meiner Seminare, gibt's oft eine kleine Pause. Die mach ich gerne hinter der großen Palme zur Lungenjause und höker mir einen Jolly rein, damit die zweite Dreiviertelstunde wie im Flug von Taragona nach Malaga per Easy-Going-Jet vorüber wischt.

Aber des verstehen viele Weiber einfach net. Die wollen einen Wagen von Seat und einen Schuh von Gucci, einen Welpen vom Stumfoll Helmut und ein Kind vom Fonse. Aber des is mir zu arriviert. Ganz ehrlich, da halt ichs lieber mit dem Proust, der da sagt:

"Das einzige, was noch schwieriger ist, als ein geordnetes Leben zu führen: es nicht anderen aufzuzwingen."

So, jetzt muss ich ins Bett, weil der Bepp, der Kater, schon wieder ins Wohnzimmer biselt hat und ich keine Lust mehr hab, des heut noch aufzuwischen. Recht heiss wars heut eh wieder in Barcelona.

Donnerstag, 1. September 2005

Rezension: Bang Bang Rock'n'Roll von ART BRUT

Hundsfott miserabler. So einen Gung-Ho habe ich ja noch nie gehört. Wenn ich die feinen Herren aus Bangland mal darauf hinweisen dürfte, dass gestern Sonntag war. Man muss sich ja wirklich nicht alles verfallen lassen. Ja, Schippenspringer sind willkommen, aber bitte treffen sie den Felsen präzise oder es gibt eine Riesensauerei. Beim nächsten Mal wird alles Messer oder ich kinkelsauer. Und des isch koi Witzle. Noi.

Samstag, 27. August 2005

Fonse meets Franze 1992

"Der ist ja saustark", sag ich noch zur Friedl, meiner damaligen Sekretärin. Dieses Affengebräu liess mich die Wände hochgehen, und das kurz vor dem hohen Besuch. Schnell noch eine rollen, bevor der feine Blasius seine piekfeinen Lackschuhe über meine Schwelle schob. Kaum einmal das rasse Kraut inhaliert, schon steht er vor mir und streckt mir seine schweißfreie Gentlehand entgegen.

"Servus, Franz." sag ich, weil wir uns seit geraumer Zeit ins Gesicht duzen. "Servus, Fonserl." begrüsst er mich stiefväterlich. Ein arroganter Pimpf ist er geworden, seit er aus Marseille wieder da ist. Aber er ist mein Spezi und eine Hand flasht die andere. "Was kann ich denn für dich tun, Franze?". Ich versuche, dem Weltmeister nicht zuviel Demut entgegenzuwürgen.

"Fons, eins ist völlig klar. Die Sache muss unter uns bleiben. Sicherlich, Diskretion war noch nie eine deiner Stärken, aber in dem Fall musst du dich zusammen reissen. Ich bitte dich, mir eine Floskel auf den Leib zu schneidern, die mich auch in der Werbewelt unsterblich macht. Liefere mir einen sogenannten Slogan bis nächsten Mittwoch und ich scheiß dich mit Geld geradezu zu."

"Allright Franzl, alles Roger, hab ich notiert. Is sozusagen gebongt."

Als ich wieder allein in meinem Büro an der Regensburger Uni saß, fühlte ich mich erst einmal ganz allein gelassen. Das änderte sich aber gleich, weil ich von der Friedl ihrem Kaffee schon wieder zum Brunzen musste und auf dem Klo den depperten Plate traf, der mir ganz aufgeregt erzählte, dass der Hartmann von Aue den Beowolf erlegt hat. Oder hatte ich da was falsch verstanden. Egal, zurück zum Thema.

Schon bald hatte ich den Slogan für den Franz kreiert. Er lautete "Da schau her." Eine Creation Magnifique, wie sie nur ein echter Tensfelder aus dem Chapeau herauszaubern kann. Anschließend wollte ich den Franz gleich anrufen und ihm die gute Nachricht und den guten Claim übermitteln, doch erst war besetzt und in der Folgewoche hat die Friedl, die Britschn, die Nummer verschmissen.

Mittwoch, 24. August 2005

In memoriam Boris

Ob um Mitternacht oder mittags
Sie gingen ihm auf den Wecker, Doktor Schweitzer.

Als Sie in die Legende eingegangen sind, hätten Sie die Gummischuhe anziehen sollen. Er bat Sie darum.
Ihre alten Trapperlatschen knirschten zu sehr auf dem Kies.

Der Avantgarde der Spitzbuben
legt man Ihren Heiligenschein um.
Für wen eigentlich, Doktor Schweitzer, heilten Sie
diese Afrikaner, die sie auflasen
Und die man tags drauf wieder ans Messer lieferte?

Wären Sie in Ihren Tempeln aus Nußbaum geblieben,
hätten Sie mit den Füßen Orgel gepielt!
Üben Sie Bach, wenn es Ihnen Spaß macht, auch im Himmel!
Aber Sie sollen wissen, daß Sie ihm seit hundert Jahren
Weit und breit und quer
Ob um Mitternacht oder mittags
Auf den Wecker gegangen sind, Doktor Schweitzer.
Es war ihm wichtig, daß das mal gesagt wurde ...

Montag, 22. August 2005

Burnauds Report: Making History

Huibong! Das Gelände ist abschüssig und meine letzte Äusserung gegenüber Cha Cha etwas abfällig. Wir rutschen langsam ab, da hilft auch das Klammergetriebe des neuen Fons Galaxy nichts. Deutelmoser, verdammter. Das ganze hätte eine Reportage über das Tourleben baskischer Flamencotänzer-Visagistinnen werden sollen, aber jetzt steckten wir ganz schön im Schlamassel. "Mach den Bindestrich weg" mault Cha Cha. "Der sieht scheisse aus."

"Halt's Maul, Cha Cha und konzentrier dich auf die näherkommende Lausitz" bestell ich ihr. Und in der Tat kommen wir dem Wasser so nahe, dass eine der Visagistinnen auf dem Rücksitz verstört ihre langen Fingernägel bis zum Anschlag in meinen Nacken rammt. "Hör auf, ihn anzugraben, du baskische Schlampe." überreagiert Cha Cha. "Lass sie, Lassie, sag ich, die ist nur erkältet."

Cha Cha bekommt den Wagen gerade noch zum Stehen bevor wir auf dem Wasserweg nach Cottbus gelangen. Ich zünde mir eine automatische Zigarette an, fluche erstmal kräftig auf den Deutelmoser und lasse mir vom Kameramann das letzte Tape herausrücken. Das hier muss ja wirklich keiner zu Gesicht bekommen. History ist ein Gewinnerformat und der Knopp wäre nicht begeistert wenn er sieht, wie wir seinen Fuhrpark in den Sand setzen.

Es wird Zeit für ein letztes Interview mit der Visagistin. Wieso der Kajal bei Juan-Jose am letzten Spieltag so verwischt ist, frage ich. Ich bin irgendwie sauer wenn ich daran denke, wie das ausgesehen hat. Ich muss mich zusammenreissen. Es ist nur ein Job.

Freitag, 19. August 2005

Vorlesungsverzeichnis August 2005

Da mein wertes Kollegium wieder mal mit anhaltender Absenz glänzt, liegt es wohl wieder beim alten Tensfelder, das ein oder andere Seminar auf den Weg zu bringen. Schließlich wollen die Studenten heutzutage ja was lernen. Aber zunächst mal zu einigen logistischen Angelegenheiten.

Die Vorlesung "Aachener Renaissance. Die Neuerstehung kindsgleicher Energieemissionen beim Kühlschrank des vorigen Jahrhunderts." (Do 15-17) entfällt wegen eines Forschungssemesters von Prof. Hallgrimsson.

Das Proseminar "Grundlagern theologischer Kräuterweine" von Konsul Meisenbach (Di 19-21) entfällt wegen eines Urlaubssemesters des Lehrenden.

Die Übung "Onomatopoesie für Vollspastis" (Mi 12-13), geleitet von Guillaume Burnaud, findet erst ab nächster Woche statt, weil der feine Herr auf irgendeinem Flamenco Festival als Anheizer auftritt.

Mein Blockseminar "Die katalanische Sitzgruppe im Wandel der Freizeit" findet wie geplant am kommenden Wochenende durchgehend in der Carrer D'Arago in der Neustadt statt. Wer am Samstag um 8.00 Uhr nicht rechtzeitig auf der Matte steht, bekommt keinen Schein. Dass wir uns da richtig verstehen.

Porträt: Fons Tenfelder

Es sirrt und surrt, es flirrt und flattert, es schwirrt und schwurbelt rund um mich herum. Schnaken, Mücken, Motten, Fliegen. Und der Tenfelder mittenmang. Er steht am Fenster, kratzt sich die Brusthaare durch das halboffene Holzfällerhemd, die andere Hand nahezu unentwegt entweder im "Schwarzer Krauser"-Beutel versenkt, um sich eine neue krümelige Kippe zu drehen oder um die gerade glühende an seine spröden Lippen zu führen. Am offenen Fenster steht er, bläst den bitteren Rauch in den dunklen Nachthimmel und schert sich einen Dreck darum, dass alle Fenster sperrangelweit offen stehen und dank des Lichts von sieben eingeschalteten Lavalampen seine Wohnung zu einem wahren Insektenmagneten wird.

Sein schlohbraunes Haar schlabbert verwuschelt über die Stirn, die vernarbten Furchen auf der linken Wange ähneln in ihrem kreuzundqueren Gewirr fast einem mittelalterlichen Stadtplan. Relikte aus der kurzen Zeit, in der Fons Fux in einer schlagenden Studentenverbindung war. Doch genug der Präliminarien. In Vertretung von Konsul Meisenbach, der reißaus genommen hat, als man ihn in Andorra unweit des Jakobswegs ausfindig machte, stelle ich ich nun einige unwichtige Fragen, um das bislang recht unscharfe Bild von Fons Tenfelder klarer zu konturieren.

1. Fons, man behauptet, Du habest die uneheliche Tochter von Uri Geller erobert, seist mit ihr vier Wochen in die Karpaten verreist, habest sie geschwängert und dann wie eine weggeworfene Coladose fallen lassen für die Nichte eines russischen Öl-Magnaten. Was ist da dran?

An der Nichte ist einiges dran, wenn du verstehst. Hahaha. Aber ein Wort generell zu den ganzen Weiberg'schichten. Ich bin doch auch bloß ein Mensch, dem hin und wieder die Natur kommt. Die Geller-Geli ist mir ein wenig ungünstig unter die Radkappen gekommen, deshalb hab ich jetzt auch den Juri, den Fratzen, am Hals.

2. Was ziehst Du vor: Radeberger oder Radkappen?

Bist deppert, Olafur? Radeberger ist Bier für Geschmackskrüppel. Huxley hat mal gesagt: "Kultur ist ein sehr dünner Firnis, der sich leicht in Alkohol auflöst." Dazu muss aber nicht nur die Kultur leicht löslich, sondern auch das Bier leicht süffig sein. Und ich komm am einfachsten zum Höhepunkt meiner katharsischen Kulturlosigkeit wenn ich Augustiner sauf.

3. In Deinen unveröffentlichten Memoiren kann man nachlesen, Dein Lebenstraum sei die Vizeweltmeisterschaft im Pfahlsitzen. Träumst Du diesen Traum noch immer?

Ich wär doch kein Mensch nicht mehr, wenn ich diesen Traum aufgeben würde. Erst letzte Woche habe ich meine Wohnung in Barcelona verlassen und bin hinauf gefahren in die Bierenäen (haha), wo ich auf der Höhe von Coms De Jan mich dermassen festgesessen hab, dass mir heute noch der Arsch weh tut. Aber weisst ja wie's is wenn man sich verhockt.

4. Gibt es Haustiere, die Du essen würdest?

Vielleicht meinen Hund Halma. Aber sonst höchstens noch den Köter vom Burnster sein Opa, diesen Chagal.

5. Welche einsame Insel würdest Du in Deine Bücher und Platten mitnehmen?

Monkey Island, klarer Fall.

6. Stehst Du Renaud Garcia-Fons oder der "Foundation of Nursing Studies" näher?

Nun ja, die FoNS ist mittlerweile eine nicht mehr wegzudenkende Institution in Sachen Wammerlbicken geworden, dennoch hat Renaud recht wenn er sagt: "Das Nackensteak hat seine immense Teleologie im Lauf der Jahrhunderte verspielt." Ich hab's ja immer für nahezu obsolet gehalten, aber du weißt ja wie das ist mit dem Prophet im eigenen Lande.

7. Wenn man Dir eine Mistforke, einen flügellahmen Uhu, zwei Zentner Milchreis und drei Michael-Schumacher-Fanclub-Baseballkappen in die Hand drücken würde und Dich dazu verdonnern würde, mit allen gleichzeitig etwas zu machen, was würdest Du tun?

Mei, Olafur. jetzt willst es aber wissen, gell? Ich würde den Milchreis warm machen, die Baseballkappen klein hineinschneiden und mit der Mistforke das Schwein erledigen, das diese Frage gestellt hat. Schmarrn, war nur ein Flax. Olafur, alter Zigeuner.

8. Wie alt bist Du, wo kommst Du her, was sind Deine Hobbies und wieviele Blöcke von Jacky Treehorn hast Du schon durchgepaust, um seltsame Geschlechtsteile statt Telefonnummern zu entdecken?

Ich bin 46, komme aus Plattling, meine Hobbies sind Pfahlsitzen, Weiber aufreissen und lesen. Und Blöcke waren's jetzt songmaramoi sechsundvierzig. So circa.

9. Du gehörst zu den wenigen Männern, die begeistert pinke Lacklederschuhe, rosafarbene Federboas und türkisfarbene, riesige Ohrringe tragen. Was gefällt Dir daran so?

Die Farbe ehrlich gesagt. Oder meinst du die Ohrringe? Da machts eher die Größe.

10. Welchem Bundesligafußballer würdest Du sofort eine Sonnenbank verkaufen?

Dem Dings da, na wie heisst er, dem Brädaritsch. Und gleich noch a Familienpackung Valium hinterher.

101. Würdest Du sagen, Du bist eine soziale Randgruppe?

Das fragst du am besten meine Bandkollegen.

Mittwoch, 17. August 2005

Voll super Weiberg'schichten vom Fons

Ich bin ein großer Liebhaber von Frauengeschichten, wie jeder weiß. Und ich möchte heute mal eine zum Besten geben, so ähnlich wie dieser Whiskas, oder wie er heißt. Beachten Sie bitte besonders den Brunch inmitten der zweiten Strophe, liebe Leser. So ganz ohne ist das nämlich nicht.

Ich stand mit ihr am Gartenzaun
Und konnte es erwarten kaum
Kaum sah sie meinen zarten Flaum
Wollte sie den Paten schaun

Ich hatte ihn grad nicht parat
Weil Jost mich auf der Schicht vertrat
Und nannte ich mich Obstsalat
Wär das so wie Gesichtsspagat

Drum prüfe wer sich ewig bindet
Damit er sich nicht schäbig findet
Wenn er sich dann im Käfig windet
Bin lieber ledig als erblindet

Dienstag, 16. August 2005

Das innere Schwein und die öffentliche Couchgarnitur

In mir selbst regiert ein Schwein.

In dieser Dringlichkeit muss ich mich selbst zur Räson rufen, da ich diesem Schwein Einhalt gebieten muss, bevor es weitere Schweinereien ausheckt und ich der Schweinskontrolle nicht mehr Hausherr werde. Folgendes ist passiert:

Als ich neulich noch so die Caller D'aribau meines Wahlheimatstädtchens Barcelona hinaufflaniere, springt mir ein herrenloses Möbelstück ins Auge. Es handelt sich dabei um eine heruntergewirtschaftete Couch mit beige-orangem frakturalem Blumenmuster. Nun ist es bei uns im Süden durchaus nicht unüblich ganze Wohnzimmereinrichtungen auf die Strasse zu bugsieren. Irgend ein armer Irrer, der das Zeug mit nach Hause nimmt, findet sich immer. Schließlich gibt es im L'Eixample nicht nur reiche Leute wie mich.

Dennoch, diese eine spezielle Couch war mir ein derartig spitzer Dorn im optischen Auge, dass ich etwas unternehmen musste. Prinzregent Schwein in mir hatte in Windeseile einen Plan ausgearbeitet: Sich auf das Sofa stellen und so lange drauf rumhüpfen bis einer heult.

Gedacht, getan und in nur wenigen Minuten hatte ich mir bei einem entgleisten Sprung in die Aussenbestuhlung der anliegenden Tapaskneipe einen Riss im Außenband des rechten Fusses zugezogen. Und schuld ist das Schwein. Verstehen sie was ich meine, wenn ich sage: Ich muss es bändigen?

Samstag, 13. August 2005

Porträt Konsul Meisenbach

Servus, ihr Laugenaugen. Um der Vervollständigung unseres Quartetts der semantischen Opulenz wieder ein Stückchen näher zu kommen, möchte ich, Fons Tensfelder, Ihnen den symptomatisch sympathischen Konsul Meisenbach vorstellen. Er ist ein Mann, der Auge in Auge mit der täglichen Gefahr, verkannt zu werden, wandert. Sein Titel ist wie die ganze Welt nur erstunken und erlogen und somit schlägt er die Waffen mit den eigenen Affen. Oder anders herum halt. Jetzt aber auf zur Hatz. 101 Fragen und solche die es werden wollen an Konsul Meisenbach.

1. Konsul, wie ist Ihnen der Fin de Siècle neulich bekommen?

Am Ende fand ich ihn vorzüglichst. Nach dem wir den Tisch verrückt hatten, schwebten plötzlich die Geister von Rimbaud, Baudelaire, Satie und Debussy in unser Wohnzimmer und prosteten uns zu. Das war schon verrückt.

2. Aha. Weshalb benehmen Sie sich in der Öffentlichkeit oft so ausserordentlich ordentlich?

Das bedingt meine Herkunft.

3. Da schau her. Ihre Jugend war geprägt von Zuversicht. Was macht der eigentlich heute?

Zunehmend verzichtet er auf sich selbst.

4. Dieser neue Job als Wir(r)kopf. Ist er Ihnen schon in Fleisch und Wurst übergegangen?

Bei Ihnen lauert das "K" aber auch in jeder Pore. Um mitzuhalten, sage ich: Mett einiger Verzögerung: Ja.

5. Tanzen Sie Samba mit mir?

Sambasamba die ganze Nacht. Aber nur wenn Erik Silvester singt.

6. Wie hoch ist der Mond? Waren Sie mal drüben aufn Bockbier?

Er ist ungefähr so hoch wie breit, glaube ich. Ansonsten: Ich war mal bei den Mielke-Schwestern auf ne heiße Brühe. Das mit ihrem Mann damals, das war alles nur Gerede. Der ist auf ganz natürliche Weise umgekommen...

7. Wenn sich heute einer hinstellt und sagt, er wäre der übernächste Mausolini, wie reagieren Sie?

Ich würde sagen: "Ach..."

8. Schade. Könnte es sein, dass Ihr Mobiltelefon grade geklingelt hat?

Nein.

9. Können Sie das mal grade eben halten?

Wie ich gerade bereits sagte...

10. Jetzt mal Klartext: Jacques Cousteau oder Ewald Lienen?

Rudi Bommer.

101. Sind Sie sicher, dass das nicht meine Bloody Mary ist?

Unter Umständen.

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